Interview mit PABST

Interview mit PABST

PABST stehen kurz vor der Veröffentlichung ihrer ersten EP, die den Namen SKINWALKER trägt, was eigentlich eine Art Werwolf bezeichnet.


PiN: Wieso habt ihr euch für diesen Namen entschieden?

Erik: Ich schreibe Texte eigentlich immer erst, nachdem ich die Vocalmelodie fertig habe. So lange singe ich irgendein Kauderwelsch. Das Wort Skinwalker muss sich wohl in meinen Unterbewusstsein versteckt haben, denn das kam sofort heraus, als ich den Song angefangen hab zu schreiben. Ich hab mich dann ein bisschen damit befasst und den Text drumherum fertiggeschrieben, wobei ich die Bezüge zu Navajo-Mystik, Exploitation und Punk ganz geil fand. Der Song ist natürlich der Hit der Platte, und als echter Popper benennt man die Platte nach dem Hit, ganz einfach.

PiN: Ihr drei seid ja auch quasi eine Art Fabelwesen: ein Trio, welches komplett in Berlin geboren, aufgewachsen und geblieben ist. Das ist eine Seltenheit heutzutage. Wie schätzt ihr als nicht-Dazugestoßene die Musikszene und ihre Entwicklung ein?

Tilman: Eine richtige Berliner Musikszene, außerhalb von vielleicht Techno, gibt es für mich nicht. Es gibt viele kleinere Gruppierungen, zwischen denen (und zum Teil auch innerhalb derer) kaum kommuniziert wird. So dreht sich leider vieles im Kreis und Raum für Veränderungen ist nicht vorgesehen.

Erik: Ich bin nicht wirklich Teil der Berliner Musikszene, habe aber vielleicht deshalb auch den Eindruck, dass vor allem so Local-Collectives ziemlich elitäre Vereine sind, bei denen es schwer ist teilzuhaben, wenn du niemanden kennst… was nur irgendwie den Sinn verfehlt. Was unser Native-Dasein angeht, macht das die Sache nicht gerade cooler. Künstler, die nicht immigriert sind, werden, glaube ich, etwas weniger ernst genommen. Berlin braucht gerade keine Berliner Bands. Bock, das zu machen, hatten wir trotzdem, weil woanders ist das auch wieder egal.

PiN: Eure EP spiegelt einen breiten Einfluss wieder. Natürlich hört man den von euch angegebenen Einfluss: Choruslastige Passagen, die an Nirvana erinnern, Solos die aus der Feder von J. Mascis stammen könnten und ein Dancecharakter wie er auf Physical World von DFA1979 zu hören ist.  Ich bin zugegebenermaßen kein Experte was Britpop betrifft, allerdings muss ich ständig an Deep Sea Arcade oder auch Suede denken. Zählt ihr auch die british 90s zu euren Einflüssen?

Erik: Ein Experte in Britpop bin ich auch nicht, zum Beispiel kenne ich weder von Sea Arcade, noch von Suede auch nur einen Song. Ein paar Britische Einflüsse gibt es sicher auf der Platte, aber dann eher Sachen wie die Kinks, Sabbath, Depeche Mode, New Order, JAMC oder MBV. Mit musikalischen Einflüssen ist eh immer interessant, dass die, die am stärksten zu hören sein sollen, den Künstlern am wenigsten bewusst sind, oder zumindest geht mir das so. Dinosaur Jr. habe ich auch erst bewusst angefangen zu hören als viele meinten, dass unser Zeug so klingt. Dass die auf die eine oder andere Weise einen riesen Einfluss auf die Platte hatten, kann man trotzdem kaum abstreiten.

PiN: Auf Bandcamp ist ausser einem Song eurer EP ein Cover der Hitsingle GHETTO SUPERSTAR zu finden. War das wirklich eure erste Veröffentlichung, oder sind anfängliche Releases einfach wieder aus dem WWW verschwunden? Wieso gerade ein Cover als erstes Lebenszeichen?

Ursprünglich hatten wir einfach mal alle Songs, die wir aufgenommen haben bei Bandcamp hochgeladen. Dass die veröffentlicht werden, war überhaupt nicht geplant, oder abzusehen. Als dann nach ein paar Wochen Chris von Crazysane schrieb und wir das mit der Vinyl ausgehandelt haben, haben wir die Songs runtergenommen, einfach damit die Platte etwas besonderes wird. Und es ist ja auch alles remastered und so. Der Coversong konnte halt aus rechtlichen Gründen nicht auf die Platte und so ist er eben online geblieben.

PiN: Apropos andere Musiker: Eure Platte wurde von Magnus Lindberg, dem Drummer von CULT OF LUNA gemastert. Habt ihr vorher schon mit anderen Leuten zusammengearbeitet? Wieso habt ihr euch für eure erste Veröffentlichung gerade ihn ausgesucht?

Magnus hat uns Chris vorgeschlagen, da unsere Songs natürlich zu Beginn nicht für Platte gemastert waren, und er das immer schnell und fett macht, und man keinen Emailkrieg hat. Hat gestimmt. Obendrauf ist Magnus Lindberg auch einfach ein Name, nach dem Interviewer gerne fragen.

PiN: Gibt es schon Pläne, Inspirationen oder Aufnahmen zum ersten Long Player?

Ein paar Ideen gibt es schon, nichts Amtliches.

PiN: Wann kommt die erste, große Tour? Wann und wo kann eure Musik live genossen werden?

Für eine erste richtige Tour werden wir wahrscheinlich aller-allerfrühestens nächsten Herbst Zeit haben. Bis dahin spielen wir vereinzelte Gigs (siehe Oben).

PiN: Danke für die Antworten, man sieht sich auf einem Gig von euch!

PABST

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Von Veröffentlicht am: 23.10.2016Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018785 WörterLesedauer 4 MinAnsichten: 859Kategorien: InterviewsSchlagwörter: , , , 0 Kommentare on Interview mit PABST
Von |Veröffentlicht am: 23.10.2016|Zuletzt bearbeitet: 02.12.2018|785 Wörter|Lesedauer 4 Min|Ansichten: 859|Kategorien: Interviews|Schlagwörter: , , , |0 Kommentare on Interview mit PABST|

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Über den Autor: Alexander Koch

Alexander Koch tippt aus Hobby. Auf die Frage welche Musik er gerne hört, kann und will er nicht mit einem einzigen Genre antworten. Selbst Mitglied in mehreren Bands und einer Konzertgruppe, die seit 2013 Bands wie Motorama, Drangsal, Die Nerven, Isolation Berlin oder auch Gurr nach Saarbrücken einlädt.

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