Interview mit Delay Trees

Interview mit Delay Trees

Am 10. Januar erscheint „Readymade“, das neue Album der Finnen von Delay Trees. Sänger und Songwriter Rami Vierula war so freundlich, uns dazu ein paar Fragen zu beantworten.
(English Version in the Comments.)

PiN: Euer neues Album läuft bei mir rauf und runter. Wie geht es euch mit dem Release von „Readymade“, seid ihr zufrieden?

Wir fühlen uns sehr entspannt, das Album ist ein gutes Abbild dessen, was Delay Trees momentan ausmacht. Wir freuen uns zudem sehr auf die Konzerte, neue Leute kennenzulernen und unsere Musik zu spielen. Mit unserem Vorgängeralbum „Doze“ haben wir uns deutlich introvertierter gefühlt – es ist eine willkommene Veränderungen für uns.

PiN: Wie würdest du eure Entwicklung als Band beschreiben? Was hat sich von den Anfängen bis zu eurem heutigen Status verändert?

Die meisten unserer Ziele, wenn es um das Machen von Musik geht, sind gleich geblieben, aber natürlich haben wir uns als Künstler weiterentwickelt. Die Rollen innerhalb der Band fühlen sich selbstverständlicher an, was die Arbeit im Studio und auf Tour deutlich leichter macht. Wir haben mittlerweile auch eine kleine, aber treue Fangemeinde, es ist also nicht mehr so, dass wir die Musik nur noch für uns selbst machen. Es ist ein sehr anspornender und glücklich machender Gedanke, dass jemand unseren Songs wirklich zuhört und vielleicht sogar etwas daraus ziehen kann.

PiN: Wie geht ihr ans Songwriting heran? Gibt es für euch besondere Inspirationsquellen?

Normalerweise sind die kälteren Monate eine einträgliche Zeit für mich, da man in der Regel drinnen bleibt, sich Filme ansieht und einfach nur Musik macht. In den letzten Jahren habe ich gelernt, beim musizieren meiner Intuition zu vertrauen und spontaner zu agieren. Es ist toll, Musik aufnehmen zu können, die irgendwie immer noch nach ihrer eigenen Form sucht und nicht bis ins letzte Detail durchdacht ist. Aber so simpel, wie es klingt, das Leben und Kunst im Allgemeinen sind die Dinge, die am meisten inspirieren.

PiN: Ihr wart schon in Deutschland auf Tour. Wie war das für euch, was hat sich anders angefühlt als bei Konzerten in Finnland?

Die Leute in Deutschland sind zugänglicher als in Finnland. Es ist inspirierend, an neue Orte zu Reisen und neue Leute kennenzulernen. Überall, wo wir gespielt haben, war jeder sehr freundlich zu uns, es gibt also keine wirklich großen Unterschiede. Wir haben trotzdem sehr schöne Erinnerungen an unsere Touren in Deutschland und hoffen, bald wiederkommen zu können. Besonders die Astra Stube in Hamburg hat einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen.

PiN: Was tut ihr so, wenn ihr gerade mal keine Musik macht?

Wir haben ein normales Alltagsleben, wechselnd zwischen langweilig und wunderschön. Alle von uns haben Jobs. Ich schreibe außerdem dieses Jahr meine Masterarbeit in Aesthetics an der Helsinki Universität, wir werden sehen, wie das wird.

PiN: Rein hypothetisch: Mit welchen Künstlern würdet ihr gerne zusammenarbeiten?

Brian Eno oder David Bowie. Die beiden sind unsere Band-Helden/Lieblinge. Wir hätten aber auch nichts dagegen, mit Deerhunter oder Teenage Fanclub auf Tour zu gehen.

PiN: Deine Fünf Lieblingsalben von 2013?

Ohne Reihenfolge:

My Bloody Valentine – MVB
David Bowie – The Next Day
Nick Cave & the Bad Seeds – Push the Sky Away
Julia Holter – Loud City Songs
Deerhunter – Monomania

PiN: Gibt es möglicherweise schon Pläne, wie das nächste Delay Trees-Album klingen könnte?

Ich denke, wir werden uns mit dem nächsten Album Zeit lassen. Vielleicht wird es experimenteller und rhythmischer, vielleicht ein synth-basiertes Ambient-Album… Ich habe bisher nur ein paar Demos fertig, es ist also noch alles möglich. Wir konzentrieren uns momentan einfach stark auf „Readymade“, und da es auch noch nicht allzu lange her ist, dass wir „Doze“ herausgebracht haben, wird das hoffentlich auch noch eine Weile so bleiben.

Thanks!

All the best, Rami

Vielen Dank an Rami von Delay Trees!

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Von Veröffentlicht am: 10.01.2014Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019659 WörterLesedauer 3,3 MinAnsichten: 839Kategorien: InterviewsSchlagwörter: , , , 1 Kommentar on Interview mit Delay Trees
Von |Veröffentlicht am: 10.01.2014|Zuletzt bearbeitet: 01.02.2019|659 Wörter|Lesedauer 3,3 Min|Ansichten: 839|Kategorien: Interviews|Schlagwörter: , , , |1 Kommentar on Interview mit Delay Trees|

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Über den Autor: Marc Michael Mays

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One Comment

  1. Marc Michael Mays 10.01.2014 at 13:26 - Reply

    PiN: I really enjoyed your new album. How do you guys feel about the release of „Readymade“?

    We’re feeling really relaxed, the album is a good portrayal of what Delay
    Trees is right now. We’re also really looking forward to the live shows,
    meeting people and playing our music. With our previous album ‚Doze‘ we
    were feeling very more introverted so it’s a great change for us.

    PiN: How would you describe the development of Delay Trees from the
    beginnings of you as a band till today?

    Most of our goals in terms of making music have stayed the same, but of
    course we’ve grown as artists. The roles within the band feel more natural
    which makes everything easier in the studio and on the road. Also now we
    have a small but dedicated fan-base so it’s not like we’re making this
    music just to ourselves anymore. It’s a very rewarding thought that
    someone somewhere actually listens to your songs and maybe gets something
    out of them.

    PiN: What is your main approach when it comes to songwriting? Is there any
    special kind of source for your inspiration?

    Usually the colder months are a prolific time for me ‚cos you’re just
    basically staying indoors, watching movies and just playing music. In the
    past few years I’ve learned to trust my intuition and be more
    immediate in making music. It’s great to be able to record music that is
    still somehow searching for its own form and everything is not that
    thought over or calculated yet. But as boring as it sounds, life and art
    in general are the most inspiring things.

    PiN: You already experienced playing in Germany. How was that, what felt
    differently compared to your concerts in Finland?

    The crowd is more approachable in Germany than in Finland. It’s inspiring
    to see new places and meet new people. Everyone has been very friendly
    towards us anywhere we’ve played, so there are no major differences
    really. However we have fond memories of our tours in Germany and hope to
    come back soon. Especially Astra Stube in Hamburg holds a very special
    place in all of our hearts.

    PiN: What do you guys do when you’re not making music?

    Basic everyday living, varying between boring and beautiful. All of us
    have dayjobs on the side. I’m also trying to scrape together my master’s
    thesis in aesthetics at Helsinki University this year, let’s see how that
    goes.

    PiN: Which artists would you like to work with, if there was any chance?

    Brian Eno or David Bowie. Both of them are band favourites/heros. We
    wouldn’t mind touring with Deerhunter or Teenage Fanclub either.

    PiN: Your best five albums of 2013?

    In no particular order:
    My Bloody Valentine – MVB
    David Bowie – The Next Day
    Nick Cave & the Bad Seeds – Push the Sky Away
    Julia Holter – Loud City Songs
    Deerhunter – Monomania

    PiN: Are there already any ideas how the next Delay Trees record will sound like?

    I think we’ll take our time with the next record. Maybe it’ll be more
    experimental and rhythmic, maybe a synth-based ambient album… I’ve only
    written a few demos so anything can happen. We’re very much just focusing
    on ‚Readymade‘ now and it’s not that long ago since we released ‚Doze‘
    either, so hopefully this will do for a while.

    Thanks!

    All the best, Rami

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