Wenn der Support am Meisten überzeugt: Thrice, Refused und Petrol Girls im Carlswerk Victoria Köln
Ein Abend, drei Bands, drei gegensätzliche Auftritte. Fangen wir vorne an.
Thrice und Refused oder Refused und Thrice sind gemeinsam auf Co-Headliner Tour durch Europa und haben für einige Konzerte die aus England stammende Band Petrol Girls dabei. Dementsprechend durften diese auch den Abend eröffnen.
Das Carlswerk Victoria war früh schon gut gefüllt, da niemand so genau wusste, wer wann spielen wird. Also geht man auf Nummer sicher. Bei Petrol Girls war trotzdem noch einiges an Luft und so konnte man ziemlich gemütlich bis kurz vor die Wellenbrecher spazieren. Dort in der ersten Reihe standen die typischen Rock am Ring Shirt Träger*innen, wie es sich bei einem Konzert dieser Größenordnung gehört. Petrol Girls waren ab der ersten Sekunde auf Betriebstemperatur und legten das bekannte Tempo vor. Zwischen den Liedern machte Sängerin Ren Aldridge wichtige Ansprachen. So kam unter anderem die Situation in Rojava zur Sprache und mehr als einmal erhob sie ihre Stimme für mehr Feminismus. Die halbe Stunde war geprägt von Wut, Ekstase und unfassbar viel Power. Das letzte Lied unter rot-grün-gelbem Licht widmete Ren Aldridge dann eben erwähnten Kurdinnen und Kurden und rief zu mehr Solidarität auf. Rise Up For Rojava.
Als nächstes, wer hätte es gedacht, betraten Refused die Bühne. Die schwedische Post-Hardcore Legende mit Sänger Dennis Lyxzén brauchte allerdings ein paar Momente, um in den Abend zu kommen. Schleppend entwickelte sich der Auftritt, doch vor allem Ende merkte man, wie viel Professionalität in den Musikern steckt. Eine Rockshow mit großer Lichtshow, Dennis Lyxzén war an diesem Abend eine Mischung aus Dirigent und Ausdruckstänzer. Er war aber auch der, der immer wieder auf politische Missstände hinwies und in einer Ansage klarmachte, wie viel sie von Rassist*innen etc. halten. Nämlich nichts. Dann folgte das Lied Turn The Cross. Nach einer Stunde war Schluss. New Noise brachte nochmal alles zum Beben und dann gingen die Lichter aus.
Last but not least, Thrice. Gleiches Musikgenre, komplett anderer Auftritt. Zurückhaltender, mehr aufs Musikalische als auf die Show fokussiert. Von Beginn an durchzog sich eine angenehme Spannung. Keine großen Pause, keine große Steigerung. Der Auftritt passte von vorne bis hinten und das Publikum quittierte dies durch Mitsingen. Das komplexe Soundgewand der Kalifornier überzeugte das Carlswerk an diesem Abend und konnte an einigen Stellen beeindrucken.
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