Wie verschiedene Musikgenres den Gemütszustand beeinflussen

Wie verschiedene Musikgenres den Gemütszustand beeinflussen

Musik ist in der Lage, uns in verschiedene Emotionen zu versetzen. Für jeden Anlass gibt es ein Musikgenre, das entweder eine bestehende Stimmung verstärkt oder neue Emotionen aufkommen lässt. Wir Menschen nutzen die Musik schon seit vielen tausend Jahren dafür, um unsere Emotionen und Gefühle zu beeinflussen. Heute untersucht die moderne Wissenschaft intensiv die Auswirkungen von Musik auf uns Menschen. Denn wenn wir verstehen, wie sich verschiedene Arten der Musik auf uns und unsere Stimmung auswirken, können wir damit gezielt unser Leben beeinflussen. Das gilt für alltäglichen Momente, die sich mit der richtigen Musik ein wenig spannender gestalten lassen, sowie für die unterstützende Begleitung von Therapien oder spezielle Musiktherapien. Selbst in der Werbung ist Musik eines der wichtigsten Tools. Doch wie wirken sich die verschiedenen Genres auf unser Gehirn und unsere Emotionen aus?

Verbinden wir Musik mit natürlichen Klängen?

Musik ist ein wesentlicher Bestandteil von Filmen und Spielen. So werden spannende Szenen in Horrorfilmen mit schrillen Tönen intensiviert und das dramatische Ableben eines Spiel-Charakters, der den Spieler über viele Spielstunden begleitet hat, mit traurigen Klängen noch ein Stück emotionaler. Wissenschaftler vermuten, dass wir verschiedene Emotionen mit bestimmter Musik assoziieren, weil sie natürlichen Klängen ähneln, die wir Menschen seit jeher in solchen Momenten erlebt haben. Die Verbindung zwischen den Klängen, die uns umgeben und unseren Emotionen ist nämlich tief in unserer Evolutionsgeschichte verankert.

Der richtige Sound als Werbung

Produzenten von Spielen und Filmen machen sich die Wirkung von Musik auch bei der Vermarktung ihrer Werke zunutze. Trailer von Filmen werden mit sorgfältig ausgewählter Musik untermalt, die den Zuschauer in eine Emotion versetzen sollen, die das Interesse an dem beworbenen Film in ihm weckt. Spiele werben ebenfalls mit gezielten Klängen um neue Fans. Speziell in der Glücksspielbranche werden Spiele einem Musikgenre gewidmet, das die Abenteuerlust beim Spielen an Spielautomaten wecken soll. Virtuelle Spielautomaten von Online-Casinos, die einer bestimmten Rockband gewidmet sind, erfreuen sich hoher Beliebtheit. Slots, bei denen das Spielen von aufregenden Hits der “Band Guns N’ Roses” begleitet wird, weckt in immer mehr Spielern die Abenteuerlust. Jedoch kann man nur mutmaßen, ob die Hits von Guns N‘ Roses tatsächlich einen positiven Effekt auf das Spielverhalten haben.

Verschiedene Musik für verschiedene Menschen

Es ist unumstritten, dass wir Menschen von Musik beeinflusst werden. Aber nicht jeder Mensch reagiert auf dieselbe Art auf bestimmte Stücke. Das hat viele Gründe, denn die Vorliebe für bestimmte Musik, das Alter und die Heimatkultur des Zuhörers beeinflussen die individuelle Wirkung jedes Musikstücks enorm. Laut einer Studie aus 2019 hören die Einwohner Lateinamerikas in der Regel lieber schnelle Musik, während Menschen aus Asien bspw. eher ruhige Musik bevorzugen. Junge Menschen scheinen auch eher schneller Musik zu hören. Trotzdem lässt sich – unabhängig von kulturellen Unterschieden – erkennen, dass schnelle Rhythmen vermehrt im Laufe des Tages gehört werden und ruhige Musik gegen Abend zur Entspannung dient.

Denkbar ist auch, dass wir unsere Lieblingsmusik unserer Persönlichkeit entsprechend wählen. Denn wir scheinen mit Musik gezielt Neurotransmitter in unserem Gehirn freisetzen zu können. Neurotransmitter sind Botenstoffe in unserem Gehirn, die entscheidend an unserer kognitiven Leistungsfähigkeit, der Bildung unserer Persönlichkeit und unserer aktuellen Stimmung beteiligt sind. Machen wir selbst Musik oder Tanzen wir zu den Songs, die uns umgeben, lässt sich Wirkung der Musik verstärken.

Schnelle Rhythmen als Energiequelle

Dass wir in der Früh und während des Tages besonders gerne schnellere Musik hören, ist wenig überraschend. Schnelle Musik wie Salsa, Rock, Pop oder Hip-Hop setzen Energie in uns frei und können uns Kraft für den Tag geben. Schnelle Musik unterstützt die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin, der uns mit Energie und Kreativität versorgt. Hört man schnelle und laute Musik, werden auch die Hormone Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt. Zu beobachten ist die pushende Wirkung von schneller Musik vor allem bei großen Sportevents oder in Musikclubs und Diskotheken. Hier wird eine ausgelassene Stimmung mit heißen Rhythmen weiter angeheizt, ein berühmtes Beispiel hierfür ist der Karneval in Brasilien.

Ruhige Musik für Entspannung

Ruhige Genres sind bekannt dafür, dass sie einen ruhigen Moment begleiten und intensivieren können. Langsame und ruhige Musik kann die Ausschüttung der Neurotransmitter GABA und Serotonin unterstützen. Diese Neurotransmitter sorgen dafür, dass wir uns wohlfühlen und entspannen können. Außerdem hat ruhige Musik die Eigenschaft, uns dazu zu verleiten, dass wir unser Zeitgefühl verlieren. Dieser Effekt lässt sich bspw. beim Einkaufen beobachten. Vor allem in Lebensmittelgeschäften wird überwiegend ruhige Musik gespielt. Das sorgt dafür, dass wir uns bei unserem Einkauf mehr Zeit lassen. Je länger unsere Shoppingtour dauert, umso wahrscheinlicher wird es, dass wir mehr Geld ausgeben. Den beruhigenden Effekt kann man sich auch im Alltag zunutze machen: repetitive Aufgaben – wie das Putzen in der eigenen Wohnung – werden mit ruhigen Klängen nicht nur angenehmer, die Zeit scheint auch wie im Flug zu vergehen. Je nach Geschmack eignen sich für ruhige Momente u.a. klassische Musik und Lofi Hip-Hop.

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Von Veröffentlicht am: 29.08.2020Zuletzt bearbeitet: 15.12.2020865 WörterLesedauer 4,3 MinAnsichten: 1469Kategorien: Artikel1 Kommentar on Wie verschiedene Musikgenres den Gemütszustand beeinflussen
Von |Veröffentlicht am: 29.08.2020|Zuletzt bearbeitet: 15.12.2020|865 Wörter|Lesedauer 4,3 Min|Ansichten: 1469|Kategorien: Artikel|1 Kommentar on Wie verschiedene Musikgenres den Gemütszustand beeinflussen|

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Über den Autor: Florian Gropp

Florian Gropp: Inhaber, CEO, CTO Anwendungsentwickler, Webdesigner & Systemadministrator bei Pretty in Noise, 1QL, Vinyl Galore, Vinyl Preorder, PiNfm, GoPiN & Gründer von Florian Gropp - Anwendungsentwicklung. Fachgebiete: HTML, CSS, Javascript, Php, SQL, AngularJS, jQuery, Ajax, XML, JSON, Java, SEO & Server-Administration. E-Mail: ceo@prettyinnoise.de Tel.: +49 157 5691 5678 Web: florian-gropp.de

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